Mutter-Kind-Bereich im St. Antoniushaus

Einrichtungsart

Stationäre, vollbetreute Wohngruppen und Appartements für Schwangere und Mütter.

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Zielgruppe

Frauen in unterschiedlichen Lebens- und Problemsituationen können im Mutter-Kind-Bereich Aufnahme finden:

  • wenn ein eigenständiges Leben mit Kind vorübergehend nicht möglich ist, Unsicherheiten bei der Versorgung des Kindes bestehen, da eine Mutter noch Jugendliche/Minderjährige ist und dadurch noch nicht über die nötige Lebenserfahrung verfügt.
  • wenn psychische oder geistige Beeinträchtigungen bei Müttern bestehen, die zu Verunsicherungen im selbstständigen Leben führen und dadurch ein Zusammenleben mit dem Kind gefährden könnten.
  • wenn sich Mütter in einem Prozess des Drogenausstiegs befinden, das heißt, die beginnenden Maßnahmen – zum Beispiel Substitution, Entgiftung oder Therapie – bereits eingeleitet haben und darstellen, dass sie an diesem Prozess ernsthaft weiterarbeiten möchten.
  • wenn eine körperliche Beeinträchtigung der Mutter zu Schwierigkeiten und Unsicherheiten im Umgang, der Versorgung und Erziehung des Kindes führt, sodass ein Leben in einer eigenen Wohnung nicht möglich ist.

Die Verweildauer der Mütter mit ihren Kindern ist unterschiedlich, je nach vorhandenen Ressourcen der Frauen. Erfahrungen machen deutlich, dass schnell Vertrauen unter den Bewohnerinnen aufgebaut wird und sich darüber hinaus Freundschaften mit gegenseitiger Unterstützung bilden. Zum Teil halten die Freundschaften auch nach dem Aufenthalt im Mutter-Kind-Bereich an. Frauen, die bereits mit ihren Kindern in einem der hauseigenen Appartements wohnen, sind weiterhin in die Gemeinschaft integriert durch Unterstützungsangebote, Gruppengespräche, Gruppennachmittage und der gemeinsamen Freizeitgestaltung.

Darüber hinaus findet die Vorbereitung auf einen Auszug und die Ablösung aus dem intensiven Rahmen der Betreuung in abgestimmten Schritten statt.

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Plätze / Raumangebot

Der Mutter-Kind-Bereich verfügt über 2 Wohngemeinschaften für je 3 Mütter mit ihren Kindern. Neben den Gemeinschaftsräumen (Küche, Bad und Flur) bewohnt jede Mutter ein eigenes Zimmer mit angrenzendem Kinderzimmer. Im Haus stehen 4 Appartements zur Verfügung, um die erlernte Selbstständigkeit zu verfestigen. Verselbstständigung steht den Müttern im Rahmen der Sozialpädagogischen Familienhilfen durch ambulante Nachbetreuung zur Verfügung.

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Aufnahme

Eine altersabhängige Voraussetzung für die Aufnahme einer Mutter mit ihrem Kind / ihren Kindern ist nahezu ausgeschlossen:

  • nach §19 SGB VIII muss das jüngste Kind einer Mutter unter 6 Jahren sein
  • nach §53 ff SGB XII besteht keine Altersbeschränkung

Ausschlusskriterien:

  • Konsum illegaler Drogen
  • akute Suizidgefährdung

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Angebot / Konzept

Unsere pädagogischen und therapeutischen Unterstützungsangebote umfassen:

  • individuelle Beratung in Einzelgesprächen und Hilfeplanung
  • ein Bezugsbetreuungssystem
  • regelmäßige Einzelgespräche
  • gemeinsamen Austausch in Gruppengesprächen
  • Hilfen im lebenspraktischen Bereich
  • Unterstützung bei der Schul- und Berufsausbildung
  • Förderung des Selbstwertgefühls der Bewohnerinnen
  • psychologische Begleitung auf Wunsch
  • Einbindung von Partner und Familie
  • Kinderbetreuung

Neben dem pädagogischen Angebot bietet unser Haus:

  • eine zentrumsnahe Anbindung
  • ein Naturschutz und Naherholungsgebiet in direkter Umgebung
  • einen großen Spiel- und Sportplatz auf dem Gelände

Wir arbeiten mit folgenden Schwerpunkten / Ansätzen:   

  • ressourcen- und lösungsorientierter Ansatz
  • systemisch-therapeutische Ansätze
  • transaktionsanalytischer Ansatz
  • bindungsunterstützende Methoden

Inhalte der Arbeit sind:

  • „ein Stück Zuhause“ zu bieten und somit als Ansprechpartnerin jederzeit zur Verfügung zu stehen
  • die Bewohnerinnen mit ihren Kindern in individuellen Lebens- und Problemlagen wertzuschätzen und anzunehmen
  • die Stärken der Bewohnerinnen zu fördern und gleichzeitig Schwächen abzubauen
  • gemeinsam die notwendigen Hilfen zu entwickeln, die für die zielgerichtete Fortführung des Hilfeprozesses notwendig sind
  • die Verselbstständigung der Bewohnerinnen mit ihren Kindern durch pädagogische Unterstützung zu begleiten
  • das Selbstvertrauen der Frauen zu stärken
  • mit den Müttern den Blick auf das Kindeswohl zu richten und dieses zu beachten

Eine „Rund-um-die-Uhr“ Betreuung wird neben dem regulären Tagesdienst durch die Nachtbereitschaft der Mitarbeiterinnen gewährleistet.

An zwei Tagen in der Woche steht eine Psychologin für Gespräche in der Einrichtung zur Verfügung.

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Mitarbeiter_innen

Im Mutter-Kind-Bereich arbeitet ein interdisziplinäres Team aus folgenden Studien- und Ausbildungsberufen:

  • eine Dipl.-Sozialarbeiterin
  • zwei Dipl.-Sozialpädagoginnen
  • zwei Erzieherinnen
  • eine hauswirtschaftliche Kraft zur Anleitung der Bewohnerinnen

Die Mitarbeiterinnen sind Teil- und Vollzeit beschäftigt.

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Finanzierung

Die Finanzierung des Mutter-Kind-Bereiches wird durch die Kostenträger der Jugend- und Eingliederungshilfe nach SGB VIII / SGB XII übernommen.

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Tagesablauf

  • ca. 7:00 Uhr aufstehen
  • 7:30 bis 8:00 Uhr gemeinsames Frühstück
  • 8:00 bis 11:30 Uhr Verantwortungsbereiche in der Gruppe erledigen, einkaufen gehen, Kinder beschäftigen
  • 11:30 bis 12:00 Uhr gemeinsames Mittagessen
  • 12:00 bis 13:00 Uhr viele Kinder halten in dieser Zeit Mittagsschlaf
  • 13:00 bis 18:00 Uhr freie Tagesgestaltung (teilweise mit Gruppenangeboten, bummeln in der Stadt, Freunde kommen zu Besuch)
  • 18:00 bis 18:30 Uhr gemeinsames Abendessen
  • 18:30 bis 19:00 Uhr Kinder werden zu Bett gebracht
  • ab 19:00 Uhr freie Abendgestaltung (mit Freunden treffen, Austausch mit anderen Müttern und Mitarbeiterinnen)

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