Anlaufstelle für Schwangere und Mütter

Wo soll ich entbinden? Welche Formulare muss ich bei der Anmeldung ausfüllen? Was mache ich gegen Übelkeit in der Schwangerschaft? Wie finde ich eine Hebamme, die mich nach der Geburt betreut? Solche Fragen können werdende Mütter und Frauen, die ein Kind bekommen haben, beschäftigen und verunsichern. Hilfe bietet der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Kiel mit einer Hebammen-Sprechstunde für Schwangere und Frauen mit ihren Babys im ersten Lebensjahr.

Vielfältige Hilfe der Hebammen

„Wir haben Anmeldeformulare für Entbindungskliniken, die wir gemeinsam mit den Frauen ausfüllen, die damit Schwierigkeiten haben“, nennt die Hebamme Fabiola Schwarz ein Beispiel für die Unterstützung. Ihre Kollegin Antonia Bleyer erzählt: „Manche Frauen kommen zu uns, weil sie während der Schwangerschaft unter Wassereinlagerungen, Rückenschmerzen oder Sodbrennen leiden.“ Mit Akupunktur oder Aku-Taping, also Spezialklebebändern, hilft die entsprechend qualifizierte Hebamme die Beschwerden zu lindern.

Schleuse ins Hebammensystem

Manchmal kommen Schwangere in die Sprechstunde, die noch keine Hebamme für die Nachsorge gefunden haben. „Es gibt in Kiel zwar keinen Mangel, aber hin und wieder scheitern Frauen bei ihrer Suche, zum Beispiel weil die Listen im Internet nicht aktualisiert sind“, schildert Bleyer. Dank der Netzwerke der beiden Hebammen können sie Kolleginnen vermitteln. Wenn es dann doch einmal Engpässe gibt, übernehmen sie selbst die Betreuung. „Wir sind keine Konkurrenz zu anderen Hebammen“, betont Schwarz. Das gelte auch für die Familienhebammen, die bei besonderem Unterstützungsbedarf zusätzlich zur begleitenden Hebamme wirken. Schwarz und Bleyer verstehen die Sprechstunde in dieser Hinsicht als „Schleuse ins Hebammensystem“.

Finanzielle Förderung

Über das Landesprogramm „Schutzengel“ wird das Projekt gefördert. Es sind zu einem großen Anteil Migrantinnen, die von dem Angebot Gebrauch machen. Eine arabische Sprachmittlerin des SkF übersetzt, sofern es nötig ist. „Manche Frauen mit Migrationshintergrund sind erstaunt, wenn sie erfahren, dass Hebammen auch nach Hause kommen“, berichtet Bleyer.

Vernetzung von Angeboten des SkF

Oft sind es die Mitarbeiterinnen der Schwangerschaftsberatungsstelle des SkF, die auf die besondere Sprechstunde aufmerksam machen. In der Schwangerschaftsberatung des SkF klären Beraterinnen darüber auf, was für Hilfen Frauen während und nach ihrer Schwangerschaft zur Verfügung stehen und wie gegebenenfalls auch die anderen Familienmitglieder unterstützt werden können. Es geht zum Beispiel um Themen wie Mutterschutz, Elternzeit oder Kinderzuschläge. „Unsere Schwangerschaftsberatung und die Hebammensprechstunde sind gut vernetzt“, erklärt die Beraterin Andrea Dörr. Auch Frauen ohne Krankenkasse könnten die Angebote wahrnehmen, so die SkF-Mitarbeiterin. „Für viele Frauen ist es eine große Erleichterung zu wissen: `Ich bin in dieser herausfordernden Zeit nicht allein`“, berichtet die Beraterin aus ihrer Erfahrung.

Hebammen-Sprechstunde
Di und Do 9-13 Uhr
Beratungsstelle für Frauen, Familien und Schwangere, Muhliusstraße 67, 24103 Kiel
Anmeldung unter Tel. 0431/554766
 

Der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Kiel (SkF Kiel)

Sozialdienst katholischer Frauen

Der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Kiel wurde 1916 als Frauenfachverband in Kiel gegründet. Seitdem setzt sich der Verein für Frauen, Kinder und Familien in Not ein.

Der Verein hat seinen Sitz im St. Answerushaus in der Kieler Muhliusstraße. Er ist Träger einer Einrichtung mit 6 Bereichen an 5 Standorten, darunter das St. Antoniushaus in Kiel-Elmschenhagen, Beratungsstellen im St. Answerushaus in Kiel und in den Außenstellen Elmshorn, Flensburg und Neumünster. Es arbeiten ca. 220 ehrenamtlich und beruflich tätige Mitarbeiter_innen für den Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Kiel.

Unabhängig von Weltanschauung, Nationalität und Religion erhalten Frauen, Kinder, Jugendliche und ihre Familien beim SkF e.V. Kiel eine breit aufgestellte Unterstützung in unterschiedlichen Lebenslagen.

Der Verein arbeitet sowohl unter dem Dach des deutschen Caritasverbandes als auch in enger Anbindung an den SkF Gesamtverein e.V. in Dortmund, gegründet 1899 durch Agnes Neuhaus. 

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