Mit der Kunst den Frauen den Rücken stärken

Der Künstler Bernhard Schwichtenberg ist am 3. Dezember, einen Monat nach seinem 85. Geburtstag, gestorben. Er war dem SkF sehr verbunden.

Zu Gunsten des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) schuf Prof. Bernhard Schwichtenberg als Drahtobjekt einen Fisch mit einem Uhrwerk in der Höhe des Herzens, den die Vorsitzende des SkF Kiel, Dr. Maria Schwarte, abgezeichnet hat. Foto M. Schwarte

Zu Gunsten des Sozialdienstes katholischer Frauen schuf Prof. Bernhard Schwichtenberg im Jahr 1999 an der Schwelle zur Jahrtausendwende eines seiner legendären Drahtobjekte, einen Fisch, ganz reduziert dargestellt mit einem Uhrwerk in der Höhe des Herzens. Und wie bei jedem seiner Drahtobjekte hatte das kleine Kunstobjekt einen durchaus kritischen und tiefsinnigen Hintergrund:

Er würdigte damit die Verdienste der Schwangerschaftsberatungsstellen des SkF Kiel und wollte den Beraterinnen bei ihrer Arbeit den Rücken stärken angesichts kirchlicher Entscheidungen, die eine große Herausforderung für die Arbeit waren und auch immer noch sind.

 In den SkF-Schwangerschaftsberatungsstellen wird für das Leben beraten, ohne die Rechte der Frau und des werdenden Lebens gegeneinander auszuspielen. Das ist ein ganz besonderer Auftrag, den die Kirche erteilt hat und den die Beraterinnen Tag für Tag erfüllen. Dafür ist Kirche aber auch in der Pflicht, durch eine verlässliche und dauerhafte Finanzierung dafür zu sorgen, dass diese Beratungen bestmöglich und mit großer Hingabe zu leisten sind. Dass jetzt die Finanzierung durch das Erzbistum den kirchlichen Tarifsteigerungen keine Rechnung trägt, gefährdet diese Arbeit des SkF in den Beratungsstellen und schadet den Ratsuchenden, die zeitnah auf Unterstützung angewiesen sind.

Daher ist dieses Drahtobjekt für die Arbeit des SkF aktueller denn je. Wir danken Prof. Schwichtenberg, dass er den Mut hatte, die Menschen wachzurütteln und kritisch hinzuweisen auf Umstände, die seinem tiefen christlichen Selbstverständnis widersprachen. Seine klare, starke Ausdrucksweise, die in seinem künstlerischen Werk enthalten ist, sein feiner, zielsicherer Humor, aber auch sein Aufschäumen angesichts eklatanter Ungerechtigkeiten fehlen schon jetzt. Wir werden ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren.

Dr. Maria Schwarte