Kurzurlaub für Körper, Geist und Seele: Wenn ein Klassenzimmer zum Massagesalon wird und in der Cafeteria Obdachlose und Arme beim Brunch sitzen, dann ist es Zeit für einen Wohlfühlmorgen der besonderen Art. In der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt sind Wohnungslose und Arme erstmals dazu eingeladen. Am Samstag, 10. Oktober öffnen sich für sie ab 10 Uhr die Türen der Kieler Gelehrtenschule (Feldstraße 19).Von dem, was sonst Mangelware oder gar purer Luxus ist, gibt es beim 1. Kieler Wohlfühlmorgen so viel das Herz begehrt: ein leckeres Frühstück, eine Dusche, frische Kleidung, einen neuen Haarschnitt, Fußpflege, Massagen und auch Seelsorge. Darüber hinaus können die Gäste eine Sozial-und Schuldnerberatung in Anspruch nehmen, sich bei der Zahn-und Krankenpflege untersuchen lassen und sogar Portraitfotos von sich machen lassen. Für ihre Vierbeiner gibt es die Möglichkeit, beim Tierarzt vorbeizuschauen. Alle Angebote sind selbstverständlich kostenlos. Ermöglicht wird die Veranstaltung in Kiel durch die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), den Malteser Hilfsdienst e.V. Kiel, den Ortscaritasverband Kiel, den Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) e.V. Kiel, die Kieler Gelehrtenschule und natürlich durch zahlreiche ehrenamtliche Helfer, Förderer und Spender. Schirmherr der Veranstaltung ist Daniel Karasek, Generalintendant des Theaters Kiel. Der Wohlfühlmorgen soll gegenüber bestehenden, bewährten und ständig notwendigen sozialen Hilfsangeboten in Kiel eine ergänzende Sonderstellung einnehmen. Er ist gedacht als eine Art Kurzurlaub von der Straße –zumindest für ein paar Stunden. „Wir haben schon in anderen Städten solche Wohlfühlmorgen auf die Beine gestellt und ganz tolle Erfahrungen damit gemacht“, erzählt Marco Montieri von den Maltesern in Kiel. „Für uns ist wichtig, die soziale Not zu sehen und die Menschen vom Rande der Gesellschaft zu holen und in den Mittelpunkt zu stellen“, erläutert Dr. Maria Schwarte vom SkF.Überdies ist die Begegnung mit diesen Menschen auch ein Gewinn für die Helfer: „Der Tag bietet eine große Chance, Menschen kennenzulernen, deren Leben nicht immer geradlinig verlief, und Sensibilität für ihre Situation zu entwickeln“, so Marina Koch vom Ortscaritasverband Kiel. Und weiter: „Unsere Verpflichtung ist es, ihnen Aufmerksamkeit entgegenzubringen und mit Würde und Respekt zu begegnen dies mit in unseren Alltag nehmen.“